Axel Weber
45 Jahre Sozialpolitik - und mehr

Interessierter Laie

Ich widme der Musik eine eigene Seite, weil ich mich fast mein Leben lang viel mit Musik beschäftigt habe, und es in den letzten Jahren intensiviert habe.

Ich habe es immer wieder bedauert, dass ich als Kind und danach keine musikalische Ausbildung hatte. Diese Einsicht kam jedoch später, nachdem ich mich schon länger mit Musik befasst hatte. Ich kann weder flüssig Noten lesen, noch ein Instrument wirklich gut spielen (ich machte Versuche auf dem Saxophon, der Querflöte und dem Bass). Aber als Kind und Jugendlicher war ich wahrscheinlich froh, dass mir der wöchentliche Klavierunterricht erspart blieb. Im Berufsleben fehlte mir dazu die Zeit und im Moment bin ich dazu auch noch nicht bereit. Die Früchte erntet man eben erst später, es sei denn, man hat eine besondere Begabung. Ich habe dann auch relativ spät, nämlich mit 13 angefangen mich intensiver mit Musik zu beschäftigen. Den Zugang habe ich bekommen zunächst über Schlager, dann über Rockmusik und Klassik später dann Jazz und Chanson und heute überwiegend Klassik.

In den letzten Jahren habe ich mich immer wieder einem Monumentalwerk von Bach, den Goldberg Variationen befasst. Ich kenne dazu auch einen wirklich sehr interessanten Filmbeitrag: https://vimeo.com/457556194. Ich habe mir auch unzählige Aufnahmen dieses Werks angehört, die, die mir im Moment am meisten gefällt, ist die von Lang Lang und neuerdings die von Murray Perahia. Aber es gibt auch wirklich aus meiner Sicht überragende Aufnahmen z.B. von Igor Levit, von András Schiff, Daniel Barenboim und von dem Gegenpol zu Lang Lang, nämlich Glen Gould. Andere Variationswerke, die mich interessieren, sind die Diabelli Variationen von Beethoven, die 36 Variationen von Rzewski und die Bach Variationen von Reger.

Andere Klavierwerke von Bach, die mich beschäftigt haben sind: das wohltemperierte Klavier, auch auf dem Cembalo gespielt (z.B. von Keith Jarrett), die Kunst der Fuge (die Klavierversion habe ich immer der Version für Streicher vorgezogen), oder die Partiten und Sonaten für Klavier. 

Unter den Klavierwerken anderer Komponisten sticht vor allem das Monumentalwerk von Liszt: Années de Pèlerinage hervor. Ich höre es immer wieder gerne.

Die Cello Suiten von Bach und die Violin-Sonaten und Partiten habe ich auch sehr oft gehört. Wirklich schöne Aufnahmen davon kenne ich (Violin-Partiten) von Christian Tetzlaff, Fabio Biondi und Uto Ughi. Schöne Aufnahmen der Cello Suiten kenne ich u.a. von YoYo Ma, Mstislav Rastropovich, Mischa Maisky, Anner Bylsma, und natürlich von Pablo Casals (leider nur mit schlechter Aufnahmequalität wegen des Alters der Aufnahme). Es gibt viele mehr, die ich aber weniger kenne. 

Auch empfehlenswert finde ich immer wieder die Rosenkranzsonaten von Ignaz Bieber. Auch höre ich beispielsweise immer wieder gerne den Catalogue d‘Oiseaux von Olivier Messiaen. Auch die Wiener Schule hat mich interessiert, besonders die Streichquartette. Gerne höre ich die Violinkonzerte von Berg und Bartok, sowie die Klavierkonzerte von Rachmaninov. Ich ziehe oft Kammer Musik der symphonischen Musik vor. In letzter Zeit habe ich oft die Klaviersuiten von Händel gehört. Wunderbare Melodien.

Auch habe ich mich mit wechselnder Intensität mit Opern beschäftigt. Nach wie vor meine liebste Oper ist Tosca von Giacomo Puccini. Aber auch Opern von Richard Strauss (Rosenkavalier, Salome), Verdi (vor allem Falstaf), Korngold (die tote Stadt), Händel (Semele und andere), um nur einige zu nennen. Auch Franz von Assisi von Messiaen habe ich öfters angehört. Mozarts Opern habe ich auch viel gehört und gesehen. Mich störten die häufigen Rezitative, wenn die Musik auch wunderbar ist. Zu Wagner habe ich trotz vieler Versuche nicht den rechten Zugang gefunden. Öfter gehört habe ich die Meistersinger und das Rheingold (Die Meistersinger waren Hitlers Lieblingsoper - eine Belastung, von der ich zu abstrahieren versuchte). Um nur einige Beispiele zu nennen. Ich bin in meinem Leben auch oft in Opernhäusern gewesen. Zuletzt öfters in Trier. Trier hat dafür, dass es eine relativ kleine Stadt ist (100.000 Einwohner) ein bemerkenswertes Opernhaus mit einem wirklich guten Ensemble. 

Vokalwerke, die mir ansonsten gefallen, sind das Weihnachtoratorium, die Passionen und viele Cantaten von Bach, die Schöpfung von Haydn, Lieder von Schubert, Schumann, Wolf, Mahler und Schönberg sowie das Requiem von Gabriel Fauré - als Beispiele. 

Auch Jazz hat mich immer wieder interessiert. Ich war in meinem Leben auch in vielen Jazzkonzerten, zuletzt bei Jan Garbarek in Luxemburg. Eine Aufnahme, die ich mir immer wieder anhöre ist 80/81 von Pat Metheny. Auch das Köln Konzert und andere Solokonzerte von Keith Jarrett dürfen natürlich nicht fehlen. Ansonsten höre ich gerne Jan Garbarek, Ralph Towner, Eberhard Weber, und viele neuere Musiker. Ich habe nie den Zugang zu Bebop und zu Bigbands gefunden. Wohl aber intensiv zu Miles Davis. Einen besonderen Bezug habe ich zu der Aufnahme „Friday Night in San Francisco“ von Al Di Meola, Paco de Lucia und John Mc Laughlin.  Die Musik habe ich 1981 live in Cap d‘Agde gehört. An das Konzert habe ich sehr schöne Erinnerungen. In letzter Zeit entdecke ich jüngere Musiker, wie Michael Wollny und Vincent Peirani.

Zeitweise habe ich auch viel Popmusik gehört, vor allem Joni Mitchell und zum Beispiel Jimi Hendrix, Phish, Yes und Grateful Dead (die ich auch live in den USA erleben konnte. Auch an dieses Konzert habe ich sehr schöne Erinnerungen, es sollte ursprünglich 2 Stunden dauern und Jerry Garcia hörte erst nach 5 Stunden auf, wunderbar zu spielen). In letzter Zeit habe ich Taylor Swift entdeckt und bin beeindruckt von der Menge qualitativ sehr guter Songs und Texte. Ich hatte und habe kein so großes Interesse an Beatles und Stones. 

Ich bringe wirklich viel Zeit damit zu, Musik zu hören. Ich nutze dabei meistens meinen iPad oder zuweilen mein iPhone, meist zusammen mit einem Kopfhörer (nicht immer, wegen meines Tinnitus) oder mit einem Bluetooth Lautsprecher. Ich habe keine Stereoanlage. Ich höre Musik ausschließlich über Streaming und besitze keine Tonträger mehr. Dabei versuche ich oft, mich wirklich auf die Musik zu konzentrieren und sie nicht als Hintergrundberieselung zu ver(sch)wenden. Ich lese auch einiges über Musik oder schaue mir gerne Filme an (A Star is Born, Amadeus, Rocket Man oder Bohemian Rhapsody z.B. auf Netflix, und beispielsweise Portrait- und Sachfilme). In letzter Zeit habe ich Podcasts entdeckt.

Dennoch würde ich mich als nicht mehr als einen interessierten Laien bezeichnen. Musik ist für mich Lebensqualität und keine Qualifikation.